Travel: Kommt mit mir nach Mailand

Mailand – die Stadt der Mode und des Glamours. Denkste, ich habe es ein wenig anders erlebt, wenngleich nicht weniger schön. Begleitet mich doch einfach nach Mailand und ich berichte euch, was mir gefiel und was nicht.

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Mailand – die glamouröse Modestadt

Gewiss ist diese wunderschöne Stadt Italiens bekannt für teure und ausgefallene Mode und auch für Designer und Models eine wichtige Destination in ihrer Laufbahn. Ich bin aber weder Model, noch Designer und erlebte das kleine Fleckchen Erde ganz anders.
Gut, wahrscheinlich ist mein Gehirn eben vom TV geprägt, in dem natürlich nur die schönsten und teuersten Örtchen gezeigt werden, doch frei von Vorurteilen (jeglicher Art) ist halt einfach niemand und so dachte ich, ich würde regelrecht erschlagen vom Glanz der Stadt. Dem war jedoch ganz und gar nicht so – lauter Straßenverkehr, ziemlich düstere U-Bahneingänge, Dreck und doch recht ruppige Italiener.Halt! Abgesehen von den ruppigen Italienern, fand ich es aber alles andere als schlimm – ganz im Gegenteil. Ich glaube, ich wäre heillos überfordert gewesen, hätte ich nur topgestylte Menschen vor mir gesehen.
Auf dem Weg zu unserem Hotel – Best Western St. George – stellten wir bereits eines fest:
Das ist so unfassbar parktisch und gut organisiert, dass vor allem Touristen wie wir, optimopti damit zruecht kommen. Es gibt dort drei Hauptlinien, denen jeweils eine Farbe zugeordnet wurde (rot, gelb, grün) und anhand derer kann man sich super sowohl auf den Plänen als auch in den Unterführungen orientieren, da man ihnen einfach folgen muss.

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Achtung – Zusatzkosten

Ehe ich euch von meinem Aufenthalt berichte und die für mich sehenswerten und eher ersparenswerten Dinge aufzähle, wollte ich euch zuvor noch auf zwei Kosten aufmerksam machen, die man schon einplanen sollte, schnell aber verdrängt, vor allem wenn man zuvor noch nie in Italien war.
Kursteuer: Jawohl, Mailand erwartet eine Kursteuer, die pro Nacht berechnet wird. Bei uns waren es bei zwei Nächten somit jeweils insgesamt 10,00€, die wir bei Abreise vorlegen mussten und ehrlich gesagt, total vergessen hatten. Dass ich 5,00€ die Nacht ein wenig happig finde, lasse ich mal außen vor, doch legt euch lieber etwas Geld beiseite, damit ihr dann nicht mit großen Augen vor der Rezeption steht.
Coperto oder Servizio: Ein Trinkgeld zu verlangen oder es gar zu geben, ist den Italienern, soweit ich das erlebt habe, eher nicht üblich. Wer jetzt denkt: Jawohl, Geld gespart und das ohne schlechtem Gewissen, der liegt falsch. Denn auf jede Rechnung wird PRO PERSON entweder eine Coperto oder eine Servizio der Rechnung hinzugefügt. In Restaurants findet man häufiger die Coperto, die für das Gedeck und meistens auch das Brot, das man ungefragt gereicht bekommt, verrechnet wird. Das kann dann je nach Lokalität auch schon einmal 5,00€ zusätzlich pro Mensch am Tisch sein.Die Servizio wurde uns dann einmal in einer Art Bar/Bistro aufgerechnet, doch soll das prozentual und nicht als Festpreis wohl verrechnet werden – das weiß ich nun gerade aber nicht wirklich sicher. Wer Trinkgeld geben mag, darf das natürlich tun, gar keine Frage! Doch das ist wie bei uns, immer eine individuelle Sache und sollte jeder für sich entscheiden.

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Kleine Tipps

Wer nur eine kleine Stärkung zwischendurch benötigt und sich eh nicht lange in der entsprechenden Lokalität aufhalten mag, der sollte seine Speisen/Getränke entweder im Stehen, sofern es die Möglichkeit dazu gibt oder am Tresen zu sich nehmen, denn hier heißt es: Im Sitzen ist die Kost teurer als im Stehen.
Halt! Wenn ihr ein Lokal betretet, dann stürmt nicht auf den ersten freien Tisch zu, den ihr seht. In Italien bekommt man Tische zugewiesen. Also, wartet erst einmal auf den Kellner, der euch dann einen entsprechenden Tisch anbietet.
Deckt euch im Supermarkt mit Kleinigkeiten ein. Da es gerade im Zentrum Mailands wegen der Touristen doch etwas teurer ist, würde ich an eurer Stelle immer Getränke und kleine Snacks für unterwegs selbst dabei haben. Es gibt einige kleine Lebensmittelgeschäfte (an denen man jedoch leicht vorbeilaufen kann) und dann die größeren Supermärkte, wo ihr euch mit allem, was das Herz begehrt, eindecken könnt.
Ihr habt Postkarten und dergleichen, die ihr den Lieben unbedingt zukommen lassen wollt? Super Idee, doch VORSICHT. Entweder waren wir absolute Blindfische oder aber es gibt einfach keine öffentlichen Briefkästen in Mailand. Auch bei Nachfrage an Einheimische kamen nur komische Blicke und fragendes Stirnrunzeln. Sammelt also eure Postkarten und Co. und bringt diese zu einer Postfiliale. Eine solche findet ihr beispielsweise im Hauptbahnhof (Nummer ziehen nicht vergessen ^^).
2-Tages-Ticket: Mailand ist wunderbar mit der U-Bahn bzw. Metro zu entdecken. In nur wenigen Haltestellen kann man eigentlich die tollsten Dinge erreichen und wie bereits oben ja erwähnt, klappt das auch noch ziemlich spielerisch leicht. Daher lohnt sich eben auch ein solches Ticket, dass ihr übrigens nach dem Einsteigen in die Metro nicht direkt wieder in die Untiefen der Tasche packen solltet – denn ihr müsst euer Ticket nicht nur beim Hinlaufen zur Station an der Schranke vorweisen, sondern auch beim Verlassen der Station.
Straßenhändler: Von ihnen gibt es unzählige und ziemlich aufdringliche Sorten. egal, wo ihr steht und geht, sie steuern euch an und lassen euch im worst case Minuten lang nicht in Ruhe. Oft legen sie euch dann beispielsweise das zu verkaufende Armband auf euren Arm, sodass ihr es automatisch anfasst, um es ihm zurückzugeben – tut dies nicht, denn dann werden sie richtig aufdringlich und versuchen euch zum Kauf zu nötigen, da ihr es ja schon angefasst habt. Klingt doof, ist aber leider so. Auch, wenn es nicht die feine, englische Art ist: lasst die Armbänder einfach vom Arm fallen.

Hotelwahl – Verkehrsmöglichkeiten – Verpflegung

Welcheas Hotel ihr euch erwählt, hängt natürlich von eurem Interesse, euren Ansprüchen und nicht zu vergessen, von eurem Portemonnaie ab. Wenn ihr euch jedoch denkt: Ach, viel Luxus brauchen wir nicht, Sauberkeit und Frühstück reichen, dann kann ich euch das Best Western St. George empfehlen. Es liegt beinahe direkt an der Haltestelle Republica und man ist im Nu zu Fuß auf der Corso Buenos Aires, einer Shoppingstraße für den normalen Geldbeutel. Wer jetzt jedoch Neuheiten und absolut für uns unbekannte und spektakuläre Geschäfte erwartet, der wird vermutlich enttäuscht. Man kann am Abend dort schön ein wenig Bummeln, doch antreffen tut man zumeist die Läden, die man auch bei uns vorfindet.
Das Hotel ist in einem guten Zustand und ekeln muss man sich überhaupt nicht – ich erwähne das explizit, da ich unfassbar zart besaitet bin, was die Ekelgrenze angeht. Zudem kann man sich bei einem ausreichenden Frühstück für den Tag stärken und wer am Nachmittag noch einmal Kaffee und Kuchen mag, findet den in der Hotelbar.
Wer nun am Abend jedoch ein Hüngerchen verspürt, das Zimmer aber nicht mehr verlassen will, der sollte entweder vorbereitet sein und sich zuvor etwas besorgt haben oder Freude an einem Lieferdienst haben.Wir hatten am Abend nämlich einen mächtigen Kohldampf, doch wir rechneten nicht damit, als der Rezeptionist uns versprach jemanden zum Zimmer zu schicken, damit wir uns etwas aussuchen könnten, dass jemand mit einem Zettel der nächsten Pizzeria vor der Tür stand…
Von diesem Hotel aus, erreicht ihr mit der Metro in nur drei Stationen das Zentrum Mailands und seit dementsprechend nach einem langen Tag zu Fuß auch wieder flott daheim.
Einziger Nachteil: Unser Fenster war zur Straße raus und obwohl wir im fünften Stock waren, hörte man den Straßenlärm als läge man direkt auf dem Asphalt – Italiener sind aber auch so locker mit der Hupe…

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To-See

Duomo di Milano: Der Mailänder Dom – DAS Prunkstück der Stadt und ein absolutes MUSS bei einem Besuch. Schon allein von außen haut er einen durch seine Pracht und vor allem auch durch sein helles Leuchten aus den Socken. Sowohl von außen als auch von innen besticht die Architektur mit monumentalen Strukturen und unfassbar vielen Details überall. Doch, was wirklich beeindruckt, ist die Aussicht, die man erhält, wenn man sich auf die Terrassen den Mailänder Doms begibt. Ja, ich bin selbst nicht schwindelfrei, ich habe vor Angst geschwitzt als würde ich in einem Ofen gebraten werden und auch mein Handy war dem Zerquetschungstode sehr nahe. Aber ist man erst einmal da oben und hat über sich nichts weiter als den Himmel, kann man einen unglaublich tollen Ausblick über Mailand genießen. angeblich kann man sogar bis zu den Alpen schauen, wenn das Wetter klar ist. Wundervoll und mehr als lohnenswert!
Genau in der anderen Richtung, nämlich unten im Keller befindet sich noch eine kleine archäologische Ausgrabung, die für Interessierte spannend sein kann. Einst die Therme, sind heute natürlich leider nur noch Bruchstücke vorhanden, als Historiker war es für mich dennoch unglaublich toll, die alten Wege zum Bade zu laufen.
Piazza Duomo: Der Platz vor dem Dom lädt dazu ein, sich einfach mal auf eine der Treppen oder den Sockel des Reiterreliefs zu sitzen und das schöne Wetter zu genießen. Wir hatten warme 23°C und haben uns einfach einmal zurückgelehnt und den ganzen Trubel hinter uns bzw. vor uns gelassen. Auch das gehört doch zum Urlaub: Einfach mal abschalten und für einen Augenblick die Zeit still stehen lassen.
Castello Sforzesco: Schon am ersten Nachmittag als wir ankamen, zogen wir los und fanden durch Zufall dieses wundervolle Castello. Eine tolle Parkanlage angeschlossen an diesen gigantischen Komplex. toll zum Flanieren, sich hinzusetzen und ein Eis zu genießen. Absolut empfehlenswert!
Navigli-Viertel: Das Hafenviertel mit nur 6 Haltestellen vom Dom entfernt, ist vor allem für diejenigen ideal, die es nicht ganz so touristisch mögen! Ein ruhiges Fleckchen mit einer Anreihung an den unterschiedlichsten Lokalitäten und vor allem ohne viel Getümmel. Besonderes Highlight sind zudem die vielen verschiedenen Second-Hand- und Trödel-Läden, die sich dort finden lassen. Doch Obacht! Die meisten haben bis 15 Uhr Mittagspause!

Spart euer Geld

Milano Card: Schon Tage zuvor im Internet bestellt, dachten wir damit einige Schnapper machen zu können und auch sonst bei verschiedenen Sehenswürdigkeiten einen Vorteil zu erhaschen. Doch das Theater fing schon bei der Abholung an. Wir taten all das, was uns in einer Mail mitgeteilt wurde, doch sahen das die verehrten Herrschaften vor Ort ein wenig anders. Wir sind im Bahnhof von einer Stelle zur nächsten geschickt worden, weil sich keiner zuständig fühlte. Das schien schon an eine Parodie des Passierscheins A38 von Asterix zu muten. Irgendwann wurde dann meine Begleitung etwas lauter und mit viel Tamtam und Gemeckere konnte man dann, oh Wunder, doch etwas für uns tun. Was ein Chaos!
Das Gute: Es ist ein 48h-Ticket enthalten, was uns den Weg zum Hotel eindeutig erleichterte.
Doch danach wollte keine ausgezeichnete Sehenswürdigkeit diese Card akzeptieren, sofern sie überhaupt davon wusste. Vorteile brachte es, bis eben auf das Ticket, absolut gar keine. Deshalb informiert euch vorher lieber, ob euch das 48h-Ticket nicht auch so nur knapp 9,00€ kostet und kauft es unabhängig. Die Card könnt ihr euch getrost schenken!
Rooftop auf der Galleria Emanuele II.: Versprochen wird einem eine bombastische Aussicht über den Dächern Mailands und das für ganze 10,00€. Blöd nur, dass man außer Dächern und Hauswänden absolut nichts sehen kann. Kein Weitblick, kein nichts. Naja, gut, wer Spaß daran hat, die Menschen in ihren Innenhöfen zu beobachten, findet vielleicht Gefallen daran, alle anderen sollen auf jeden Fall auf die Terrassen des Mailänder Doms steigen und sich dieses Rooftop sparen!

Leckerschmecker

Bestimmte Restaurants oder Bars habe ich jetzt nicht für euch im Petto, ABER ich habe in Italien das wohl cremigste Eis, die wahrscheinlich köstlichste Pizza und wahrlich größten Ravioli in meinem Leben gegessen. Wenn sie etwas können, dann sind es kulinarische Klischees in ihrer absoluten Perfektion zu bedienen.
Ein kleiner Tipp für den Eisgenuss direkt im Zentrum Mailands: Vergleicht die Preise. Wir haben nach ein wenig Herumlaufen eine Eisdiele gefunden, die das Eis günstiger angeboten hat und dennoch unwiderstehlich war!

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Mailand und ich

Nach dem Aufenthalt habe ich eine etwas angestrengte Beziehung zu Aufzügen und Hotelaktivitäten anderer Gäste.
Ganze zweimal wollten mich mailändische Aufzüge umbringen. Jawohl, zerquetschen wollten sie mich. Einmal kann ja noch Zufall sein, aber ganze ZWEIMAL? Niemals! Diese sch*** Türen gehen dann aber auch nicht mehr auf, sondern bleiben einfach halb geschlossen bis man sich dadurch gequetscht hat.
Ein anderes prägendes Erlebnis war das unfreiwillige Live-Dabeisein beim Liebesspiel eines anderen Gastes, welches man den gesamten Flur entlang hören konnte und ja, ich hörte sogar etwaiges Klatschen, welches sich tief in mein Gehirn brannte und nicht mehr gehen möchte. Danke an dieser Stelle ^^.
Dass Italiener zudem immer wieder für Überraschungen sorgen oder wir einfach den klaren Wink des Nicht-Willkommen-Seins missachtet haben, erfuhren wir durch das eiskalte Austauschen unseres Schlosses als wir auf Erkundungstour waren. Man, was haben wir blöd geguckt als auch nach dem sechsten Mal Karte anhalten nichts passierte und uns allmählich dämmerte, dass wir doch am Morgen noch ein anderes Schlosssystem hatte. Danke an dieser Stelle für verwirrende Minuten und ungläubiges Vergleichen der Nummer an der Tür und auf dem Schlüssel.

Wir hatten jedenfalls eine sehr amüsante, herrlich warme und köstliche Zeit an diesem spannenden Ort voller Entdeckungen!

2 Comments

    • Dann aber mal flott! Mailand ist wirklich toll – allerdings würde ich nicht mehr als 2, max. 3 Tage einplanen, da es dann insgesamt doch nicht sooo viel zu sehen gibt :).

      Sobald Du hinfährst, musst Du mir davon berichten 🙂

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