Rezension: Ich kam mit dem Wüstenwind.

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Ich kam mit dem Wüstenwind (Front-Cover)
Es ist eisig kalt draußen und ihr müsst nicht vor die Tür? Was gibt es da schöneres, als sich mit einem guten Buch auf die Couch zu mümmeln und den Tag zu genießen?
Heute möchte ich euch das Buch Ich kam mit dem Wüstenwind von Michaela DePrince aus dem cbt-Verlag vorstellen, einer jungen Frau, die autobiografisch über ihren schweren Werdegang berichtet.
Normalerweise mag ich Biografien eher weniger, schon allein, weil ich mein eigenes Schicksal habe und deshalb an anderen eher nicht so interessiert bin.
Die Geschichte von Michaela DePrince weckte allerdings schon vor einiger Zeit mein Interesse als ich eine Reportage über sie im Fernsehen sah. Da das Buch dann passenderweise bei BdB* angeboten wurde, versuchte ich einfach mal mein Glück und bekam prompt auch ein Exemplar zugesandt.
Ehe ich euch meine Eindrücke schildere, schauen wir uns doch einfach zunächst einmal den Klappentext an:

 

Die wahre Lebensgeschichte einer Top-Ballerina

 

Sie ist 19 und erzählt davon, dass Träume wahr werden können. Michaela DePrince wächst im kriegszerrütteten Sierra Leone in einem Waisenhaus auf. Sie ist dort »Nummer 27«, wegen der Flecken auf ihrer Haut geächtet als »Teufelskind«. Als sie mit vier ein vergilbtes Magazincover mit dem Bild einer Ballerina findet, gibt es ihr Hoffnung: Sie will so werden wie diese strahlende Frau im Tutu. Dann wird sie überraschend in die USA adoptiert, wächst behütet und geliebt auf. Mit fünf erhält sie erste Ballettstunden, später Stipendien für die renommiertesten Ballettschulen der USA. Mit dem Dokumentarfilm »First Position« tanzt sie sich 2012 in die Herzen der Menschen – und zählt heute zu den Top-Nachwuchsballerinas der Welt. Mit farbigen Fotos im Innenteil.
 

 

Wie ihr sehen könnt, handelt diese Biografie von einer jungen Frau, die in ihrem kurzen Leben schon viel Leid erfahren musste, dennoch ihre Ziele niemals aus den Augen verlor und letztendlich das erreichte, was sie sich als Kind ersehnte – so glücklich zu sein, wie die Ballerina, die auf einer zerfledderten Zeitschrift zu sehen war.
Ich muss gestehen, dass ich etwas zwiegespalten bin, was das Buch im allgemeinen und die Art und weise, wie es geschrieben ist, angeht.
Auf der einen Seite las ich es wirklich schnell durch. Innerhalb von zwei Tagen war ich mit den Seiten durch, was bei mir schon Rekordzeit ist, da ich meistens nur im Zug lese. Ich konnte es auch nicht weglegen, obwohl ich teilweise wirklich sehr müde war.
Auf der anderen Seite mag ich den Schreibstil überhaupt, was allerdings auch an der Übersetzung liegen kann. Es ist platt, sehr einfach, ja beinahe schon dumm geschrieben. Außerdem missfällt mir der anfängliche Teil, der eher Fiktion, denn Realität ist, da sich kein Mensch an Dialoge erinnern kann, die er oder sie im Alter von 2-3 Jahren mitbekam – mögen die Ereignisse noch so schrecklich sein. Natürlich muss man irgendwie die Vorgeschichte, die ja gerade so prägend war, schildern, denn diese zeigt, wie hart Michaela kämpfte. Meiner Meinung nach, wurde dies aber eher schlecht umgesetzt.
Auch die Beziehung zu den Eltern wird mir ein wenig zu sehr glorifiziert, wenngleich ich natürlich keineswegs abstreiten möchte, dass die Eltern nicht vielleicht wirklich diese ganz besonderen Menschen waren, die sich von den übrigen hervorhoben. Mir kommt es allerdings eher so vor, als versuche man damit, das darauffolgende Leid noch einmal zu intensivieren.
Ihr merkt, ich bin noch sehr unschlüssig in dem Punkt, ob es mir gefiel oder nicht und ob ich es empfehlen sollte oder doch abraten kann.
Naja, was soll ich sagen. Für jemanden, der Biografien mag und sich auch für Thematiken wie Ballet und den Bürgerkrieg in Sierra Leone interessiert, dabei aber keinen scheren Stoff in Händen halten will, ist dieses Buch sicherlich geeignet.
Wer mehr Tiefgang möchte und sich so oder so eher weniger für solche Themen interessiert, ist das Buch keinesfalls von Interesse.
Entscheidet selber.
Habt ihr auch schon Bücher gelesen, von denen ihr nicht so recht wusstet, ob ihr sie mögt oder eben nicht?
 
 
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