Privates: Die Trauer um geliebte Menschen und wie wichtig Aufklärung ist. [Enthält Werbung/ In Zusammenarbeit mit MSD]

Kaum zu glauben, aber es ist schon 13 Jahre her. 13 Jahre in denen ich meinen Papa nicht mehr bei mir habe. 13 Jahre, in denen ich lernen musste und gelernt habe Abschied zu nehmen. Ihn nicht mehr täglich so zu vermissen, dass mich der Schmerz lähmt. Vor 13 Jahren saß ich an seinem Bett. Wurde aus dem Spanischunterricht geholt und ging mit schwerem Herzen zum Krankenhaus. Vor 13 Jahren passierte das, was doch eigentlich nur anderen Menschen passiert. Niemals einem selbst. Immerhin sprachen wir noch von unserer Zukunft und dass alles gut werden würde. Vor 13 Jahren verlor ich meinen Papa an den Lungenkrebs. Er kämpfte, doch der Krebs war am Ende stärker und siegte. So schnell. Drei Monate waren es zwischen der Diagnose und dem Abschied. Drei viel zu kurze und schnell vorbeiziehende Monate, in denen ich nicht begriff, wie kostbar Zeit und vor allem Zeit mit geliebten Menschen ist. Wie sehr man sie nutzen sollte, solange man sie noch hat und sich an ihr gütig zeigen kann. Drei Monate waren zu wenig. Viel zu wenig.

Mit Kindern ändert sich der Blick aufs Leben.

Seit mein Mäusemann auf der Welt ist, denke ich wieder vermehrt an meinen Papa und spinne Was-wäre-wenn-Gedanken. Was wäre, wenn er noch leben würde. Was wäre, wenn Babyboy seinen Opa kennengelernt hätte. Was wäre, wenn sich vor 13 Jahren nicht dieses unverschließbare Loch in mein Herz gefressen hätte. Ganz viele Was-wäre-wenns. Ganz viel Energie, die ja eigentlich unnütz verloren geht. Denn ändern kann man jetzt im Nachgang nichts. So sehr ich es mir auch immer wieder gewünscht hätte. Gewünscht hätte, mein Vater wäre viel eher zum Arzt gegangen. Hätte sich schlichtweg regelmäßig untersuchen lassen. Hätte eher mit dem Rauchen aufgehört oder gar nicht erst begonnen. Hätte ich doch nur mehr Zeit gehabt und begriffen, diese Zeit richtig zu nutzen. Vorwürfe und Wünsche, die natürlich nichts mehr bringen. Man kann es nicht ändern. Ich kann es nicht ändern. Weder damals, noch heute. Aber man kann vorsorgen. Man kann sich um sich selbst kümmern. Und wenn es dann doch passiert, kann man sich jede Option, die aus medizinischer Sicht in Frage kommt, vor Augen führen und wählen. Und genau das lege ich jedem so sehr ans Herzen und über das wollen wir heute sprechen. Sowohl aus der Sicht einer Tochter als auch aus der Sicht einer Mutter. Die Gedanken um das eigene Leben und was daran hängt, nämlich auch die Fürsorge und Zukunft für mein Kind, sind seit der Geburt des Babyboys selbstredend in die Höhe geschnellt. Ich bin nicht mehr nur für mich allein verantwortlich, sondern auch für ein anderes kleines Wesen und das auf so vielen Ebenen. Mein Schicksal ist mit seinem verwoben und wenn ich nachlässig bin und mir etwas passiert, trifft es auch unmittelbar und uneingeschränkt mein Baby. Die Vorstellung, dass mir etwas passieren würde und ich meinen kleinen Sohn nicht aufwachsen sehen könnte oder er ohne eine Mama aufwachsen müsste, zerreißt mir das Herz in tausend Stücke. Es war schon unerträglich als ich meinen Papa verlor und dabei war ich ja bereits 18 Jahre alt, wobei ich gar nicht mal weiß, ob ein Verlust unerträglicher ist, wenn man mehr oder weniger Zeit mit den geliebten Menschen verbracht hat. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, welche Gedanken mein Papa damals hatte als er begriff, seine Kinder und Enkelkinder ziehen lassen zu müssen oder meine Kinder niemals kennenlernen zu dürfen. Ich kann nur immer wieder wiederholen – Schätzt die Zeit mit euren geliebten Menschen. Kostet jeden Moment aus und seid nicht für irgendeinen Blödsinn ewig nachtragend. Es könnte die Zeit kommen, in denen ihr nicht mehr nachtragend sein oder verzeihen könnt, da dieser Mensch nicht mehr da ist.

Don’t panic.

Ich möchte mit diesem Posting natürlich keine Panik schüren. Ich möchte auch nicht, dass nun jeder den Tod an jeder Ecke sehen soll. Einzig und allein möchte ich, dass man aufmerksamer wird. Die kleinen Zeichen sieht, erkennt und versteht und vor allem dann handelt. Ich möchte, dass es viel weniger Menschen so geht, wie es mir erging. Ich möchte aufmerksam machen. Zum Nachdenken anregen. Zum positiven Nachdenken, nicht zum Trauern. Und ich möchte euch eine Plattform geben, über euer Schicksal zu sprechen, wenn ihr dies möchtet und es euch helfen mag. Gemeinsam mit MSD möchte ich euch nämlich über eine Immuntherapie informieren, die den Krebs als solches zwar nicht heilt, allerdings das Tumorwachstum bei bestimmten Krebsarten hemmen kann – die immunonkologische Therapie mit Immun-Checkpoint-Hemmern. Mir ist dieses Thema persönlich unglaublich wichtig, weshalb ich euch darauf aufmerksam machen möchte. Denn, so finde ich, ist es immer gut, alle möglichen Optionen zu kennen, damit man sich wirklich entscheiden kann, zumindest im Rahmen der medizinischen Möglichkeiten. Und zwar so, dass es für einen selbst die richtige Entscheidung ist und das kann man nur, wenn man alle Möglichkeiten kennt. Die Entscheidung für eine bestimmte Therapie muss natürlich immer in Abstimmung mit dem Arzt getroffen werden, dieser kann gegebenenfalls auch weitere Informationen zu den möglichen Alternativen geben.

Doch, was ist die immunonkologische Therapie mit Immun-Checkpoint-Hemmern?

Die immunonkologische Therapie mit Checkpoint-Hemmern ist eine vergleichsweise neue Therapieform. Bei ihr, anders als bei anderen Krebstherapien, kann das körpereigene Immunsystem reaktiviert werden, um Krebszellern zu erkennen. Bei anderen Therapieformen hingegen ist es das Ziel, direkt die Tumorzelle anzugreifen (wie z.B. bei einer Chemotherapie oder zielgerichtete Therapien). Die immunonkologische Therapie erweitert somit die Behandlungsmöglichkeiten bei einigen (nicht allen!) vorangeschrittenen Krebsformen. Wichtig ist hier zu sagen, dass bisher Krebs damit nicht besiegt werden kann bzw. die Betroffenen dadurch geheilt werden können, wenn die Therapie anschlägt, kann sie allerdings das Wachstum des Tumors stoppen oder den Krebs zurückdrängen, die Beschwerden verringern und somit das Leben verlängern. Es ist somit eben auch ein ganz neuer Ansatzpunkt im Vergleich zu der zielgerichteten Therapie und Chemotherapeutika, die beispielsweise mein Papa damals noch durchführen ließ. Die oben bereits erwähnten Immun-Checkpoint-Hemmer setzen an den speziellen Kontrollpunkten des Immunsystems – eben Checkpoints, an, die sich auf der Oberfläche von T-Zellen – auch T-Lymphozyten genannt, befinden. T-Zellen haben eine ganz besonders wichtige Rolle im Immunsystem, da sie nicht nur für die Abwehr von Krankheitserregern allgemein zuständig sind, sondern auch gealterte und geschädigte Zellen, wie eben Krebszellen erkennen und zerstören können. Die Immun-Checkpoints regulieren diese Aktivität der T-Zellen und sorgen dafür, dass das Immunsystem nicht den eigenen Körper angreift. Manchen Krebszellen gelingt es allerdings eben diese Immun-Checkpoints für ihre Zwecke zu nutzen und Stoppsignale an die T-Zellen zu senden, wodurch sie gebremst werden und daher nicht mehr in der Lage sind, die Krebszellen anzugreifen. Schlussendlich bedeutet das dann wiederum, dass die Krebszellen ohne Unterlass weiter wachsen können – aus rein wissenschaftlicher Sicht gesehen, ist es schon abgefahren, was diese kleinen Biester können. Um dies zu verhindern, setzt dann die immunonkologische Therapie mit ihren Immun-Checkpoint-Hemmern ein, um die zustande gekommene Blockade zu lösen und dem Immunsystem quasi wieder den Befehl der Bekämpfung zu liefern. Im Grunde also gar nicht so schwer so begreifen. Wer es jedoch auch einmal visualisiert haben möchte, darf sich gerne das Erklärvideo einmal genauer ansehen.

Natürlich kann diese Therapie, wie jede andere Therapie, auch Nebenwirkungen hervorrufen. Das sind in der Regel aber andere Nebenwirkungen als z.B. bei einer Chemotherapie.

Lasst Euch nichts vorschreiben.

Eine Sache, die mir noch ganz wichtig ist zu erwähnen, ist eure Art der Trauer, sollte euch doch einmal ein solches Schicksal widerfahren, was ich natürlich NIEMANDEM wünsche. Lasst euch niemals, von keinem Menschen oder keiner gesellschaftlichen Konformität, vorschreiben, wie ihr zu trauern und euch zu verhalten habt. Jeder geht anders mit dem Schmerz um und das ist euer gutes Recht – der eine verkriecht sich und trauert im Stillen, der andere lässt es nicht anmerken und macht vielleicht ganz besonders laut ‘Party’. Ihr ganz allein entscheidet, wie ihr damit umgehen möchtet und niemand hat das Recht darüber zu urteilen! Aber fühlt euch nie allein, denn das seid ihr nicht. Wenn ihr vielleicht auch niemanden in eurer unmittelbaren Umgebung habt, mit dem ihr reden könnt, können entsprechende Foren beispielsweise helfen, Selbsthilfegruppen oder manchmal auch einfach schon ein Brief, dem ihr dem Verstorbenen widmet. Ihr müsst mit eurem Schmerz nicht allein sein.