Zerrissen? Von allem etwas, aber nichts richtig?! Die Herausforderung, Mutter, Partnerin und Ich selbst zu sein.

In der heutigen Welt scheinen wir ständig auf der Suche nach einem perfekten Gleichgewicht zwischen verschiedenen Lebensbereichen zu sein. Viele von uns kennen das Gefühl, von allem etwas machen zu wollen, aber dabei nichts so richtig hinzubekommen. Die Realität sieht oft so aus, dass wir in einem Wirbelsturm aus Verpflichtungen, Erwartungen und innerem Druck gefangen sind. In diesem Blogbeitrag möchte ich die Erfahrungen und Herausforderungen beleuchten, die viele von uns als Mütter, Partnerinnen, berufstätige Frauen und Individuen durchleben, und einen ehrlichen Blick auf die Frage werfen, wie wir mit dieser Zerrissenheit umgehen können.

Der Berg der Erwartungen: Muttersein, Beruf und Selbstverwirklichung

Das Leben als Mutter bringt eine Vielzahl an Wünschen und Erwartungen mit sich. Wir wollen eine großartige Mutter sein – unendlich geduldig, kreativ in der Spielgestaltung und voller Sicherheit und Geborgenheit für unsere Kinder. Gleichzeitig streben wir nach Erfolg und Unabhängigkeit in der Berufswelt. Eine erfüllte Partnerschaft und stabile Freundschaften sollen ebenfalls nicht auf der Strecke bleiben. Und nicht zu vergessen, unsere eigene Selbstverwirklichung und Bedürfnisse dürfen nicht zu kurz kommen.

Die Realität: Von Idealbildern und gescheiterten Versuchen

Während es verlockend erscheint, all diese Rollen gleichzeitig perfekt auszufüllen, sieht die Realität oft ganz anders aus. Die Vorstellung, alles auf einmal gleich gut zu machen, ist oft ein Rezept für Enttäuschungen. Es ist ein ständiger Balanceakt, der häufig in einem Gefühl der Unzulänglichkeit und Selbstkritik endet. Die Frage stellt sich: Wie können wir diese verschiedenen Bereiche unseres Lebens so unter einen Hut bringen, dass wir uns nicht ständig zerrissen fühlen?

1. Die Last der Prioritäten

Wenn wir versuchen, alle Aspekte unseres Lebens gleichzeitig optimal zu gestalten, geraten wir oft in eine Sackgasse. Es kommt zu einem ständigen Jonglieren zwischen Familie, Beruf und persönlicher Zeit. Die Prioritäten verschieben sich je nach Situation, was zu einem ständigen Gefühl der Unvollständigkeit führt. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass wir uns beim Spielen mit unseren Kindern von Gedanken an die Arbeit ablenken lassen oder umgekehrt, bei der Arbeit von Schuldgefühlen geplagt werden, weil wir nicht genügend Zeit mit unseren Kindern verbringen.

2. Selbstzweifel und Schuldgefühle

Die ständige Suche nach dem perfekten Gleichgewicht kann zu einem ständigen Kreislauf von Selbstzweifeln und Schuldgefühlen führen. Wir fragen uns, ob wir den Anforderungen gerecht werden, ob wir genug für unsere Kinder tun oder ob wir uns genug um unsere Beziehungen kümmern. Diese inneren Konflikte und das Gefühl, nie genug zu tun, können lähmend sein und unser Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.

3. Der Druck der Gesellschaft

Die Gesellschaft setzt oft hohe Erwartungen an Frauen, insbesondere an Mütter. Die Vorstellung, dass wir in allen Bereichen unseres Lebens brillieren sollten, verstärkt den Druck und führt zu einem Gefühl der Überforderung. Die ständige Konfrontation mit idealisierten Bildern von „Perfektion“ in den sozialen Medien kann diesen Druck weiter verschärfen und uns das Gefühl geben, nicht mithalten zu können.

Wie gehen wir mit der Zerrissenheit um?

Obwohl es unmöglich scheint, die perfekte Balance zu finden, gibt es einige Ansätze, die helfen können, die Zerrissenheit zu reduzieren und ein besseres Gefühl der Kontrolle zu erlangen:

1. Realistische Erwartungen setzen

Es ist wichtig, realistische Erwartungen an uns selbst zu haben. Wir können nicht in allen Bereichen gleichzeitig perfekt sein. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, in den wichtigsten Bereichen unseres Lebens unser Bestes zu geben, ohne uns von unrealistischen Idealen unter Druck setzen zu lassen.

2. Prioritäten bewusst setzen

Die bewusste Setzung von Prioritäten kann helfen, den Druck zu verringern. Es ist hilfreich, sich regelmäßig Zeit zu nehmen, um zu reflektieren, welche Bereiche im Moment am wichtigsten sind und wie man seine Zeit und Energie entsprechend anpassen kann.

3. Selbstfürsorge praktizieren

Selbstfürsorge ist ein wesentlicher Bestandteil, um den inneren Sturm der Zerrissenheit zu bewältigen. Sich selbst Zeit für Erholung und Aktivitäten zu gönnen, die uns Freude bereiten, kann dazu beitragen, den Stress zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

4. Kommunikation in der Partnerschaft

Offene und ehrliche Kommunikation in der Partnerschaft ist entscheidend, um den Druck zu teilen und gemeinsam Lösungen zu finden. Das Verständnis und die Unterstützung des Partners können einen großen Unterschied machen und dazu beitragen, die Lasten gleichmäßiger zu verteilen.

5. Unterstützung suchen

Es ist wichtig, sich Unterstützung von Freunden, Familie oder professionellen Beratern zu holen. Gespräche mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, können hilfreich sein und neue Perspektiven bieten.

6. Fehler akzeptieren

Wir müssen lernen, Fehler als Teil des Lebens zu akzeptieren und nicht als persönliche Niederlagen zu sehen. Perfektion ist unerreichbar, und es ist in Ordnung, nicht immer alles perfekt zu machen.

Fazit

Die Zerrissenheit zwischen den verschiedenen Rollen und Erwartungen ist eine Herausforderung, mit der viele von uns kämpfen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es nicht möglich ist, in allen Bereichen gleichzeitig perfekt zu sein. Indem wir realistische Erwartungen setzen, Prioritäten bewusst wählen und Selbstfürsorge praktizieren, können wir einen Weg finden, mit der Zerrissenheit besser umzugehen. Es ist eine Reise, die Geduld, Verständnis und Mitgefühl für uns selbst erfordert. Wenn wir uns die Freiheit geben, nicht perfekt sein zu müssen, können wir ein erfülltes und ausgeglichenes Leben führen.

Wie geht es dir mit diesem Gefühl der Zerrissenheit? Welche Strategien hast du gefunden, um damit umzugehen?
Teile deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren!

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