Fomo – Fear of missing out oder die Angst etwas zu verpassen.

fomo_fearofmissingout_outfit_orsay_frühling_5

Da ist es wieder – dieses Gefühl. Ein sehr unruhiges und nagendes Gefühl, denn ich befinde mich im Zwiespalt. Da ist diese Einladung eingetrudelt, von der ich weiß, dass sie mit meinem Tagesplan extrem kollidieren wird und eine Zusage zum Event dazuführt, dass ich Deadlines womöglich nicht oder nur unter extremem Stress einhalten kann. Und doch kann ich nicht absagen. Ich kann nicht, denn ich habe Fomo. Jawohl. Ihr lest richtig: Mein Name ist Sylvi und ich habe Fomo – The Fear of missing out. Ich höre quasi schon den Chor, der wie bei einem AA-Treffen unterstützend zurückechot: Hallo Sylvi. Ich habe eine ständige Angst, etwas verpassen zu können. Genau DEN Moment über den alle reden werden. DAS Event, das für immer im Gedächtnis bleiben könnte.

Nein, kein Jammer-Post.

Das soll hier überhaupt kein Jammerpost werden ala Wir Blogger haben es ja so schwer und ach Göttchen, ihr wisst ja gar nicht, was man alles unter einen Hut bekommen muss. Ne ne ne. So soll das hier nicht werden. Allerdings finde ich diese neuartige Socialmedia-Krankheit sehr interessant, vor allem in Hinblick auf unsere Gesellschaft und die Auswirkungen, die das hat. Denn nicht nur in Sachen Events, wie in meinem Falle, wird Fomo genannt, sondern beispielsweise auch bei der Nutzung des Smartphones. Das ständige am Handy hocken und in den Whatsapp-Nachrichten scrollen oder bei Facebook alle zwei Minuten den Feed zu aktualisieren, ist eben auch eine solche Art von Angst etwas zu verpassen, weshalb man ja teilweise nur noch geneigte Köpfe und rotierende Daumen sieht.

Nicht den Moment, Moment sein lassen können – Wie Fomo Fear of missing out unser Leben bestimmt.

Kennt ihr das? Ihr seid dann auf einem Event, einem Geburtstag oder einfach im Café mit der besten Freundin und solltet was tun? Richtig, die Zeit genießen und den Moment voll und ganz in euch aufsaugen. Doch was tut ihr stattdessen? Wir schauen aufs Handy. Checken, was teilweise Wildfremde gerade tun und welchen Lifestyle sie leben. Wir gucken, ob jemand geschrieben hat und es womöglich – ziemlich häufig jedoch nicht – um Leben und Tod geht und sind ständig in einem Modus des Bereuens und der Abwesenheit. Natürlich ist es an und für sich nicht ganz richtig, dass es erst seit der extremen Socialmedianutzung aufgetreten ist. Auch früher schon hatten wir Angst etwas zu verpassen, weshalb wir hier und dort zu Partys gingen, auf die wir eigentlich keine Lust hatten und dann dennoch bis zum bitteren Ende dort verweilten oder der Film, der einen zu Tode langweilt und man es so manches Mal dennoch nicht schafft, ihn einfach wegzuschalten…

Prävention zum Hätte-Hätte-Fahrrad-Kette-Gefühl.

Das ist ein Chaos in meinem Kopf, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Denn Fomo geht in einem über zum Hätte-Hätte-Fahrradkette-Gefühl. Kennt ihr das? Dieses Denken: Hätte ich  gehen sollen? Hätte ich dieses oder jenes tun sollen? Einfach dieses kleine Bereuen etwas nicht getan, gesagt oder Gott weiß was gemacht oder gelassen zu haben. Und dann dieses ewige Grübeln darüber, ob es etwas geändert HÄTTE etc. Diese Kombination aus diesen zwei sehr ähnlichen und doch unterschiedlichen Gefühlen führt dazu, dass sich in meinem Kopf ein ständiger Streit abspielt und zu völligem inneren Stress umwandelt. Jetzt sagen manche sicherlich: So what? Lass es halt. Gehst halt nicht hin. Gibt wichtigeres. First world Problem. Stimmt. Ja, da gebe ich allen Stimmen recht. Durch und durch. Und trotzdem schlummert es in mir. Was also tun?

Für weniger Fomo und mehr Jomo – Joy of missing out.

Es ist so simpel und doch so schwer. Denn nur, weil etwas an sich klar umzusetzen ist, heißt das ja noch lange nicht, dass es einem auch leicht fällt – sonst gäbe es ja auch weitaus weniger Raucher, Übergewichtige oder andere Süchtige… Man oder ich sollte mir schlichtweg immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass die Welt nicht zu Ende geht und niemand ganz plötzlich verpufft, nur weil ich mal irgendwann nicht auf irgendeiner Veranstaltung bin oder nicht sofort antworte. Auch sollte mir klar sein, dass die Socialmedia-Welt mehr Schein als Sein ist, sprich, nur weil das Foto nach viel Freude, Luxus und Halligalli ausschaut, heißt es nicht, dass es das auch ist. Ich erinnere mich an Treffen einer Bekannten, die einen immer gezwungen hat, Fotos zu machen und so zu schauen als hätten wir gerade den Abend unseres Lebens und das obwohl es schnöde bis zum Erbrechen war. Am nächsten Tag, wenn es dann bei Facenook online ging, konnte man tatsächlich glauben, man wäre auf DER Party des Jahrhunderts gewesen… Gestaltet euer Leben, wie es für euch richtig ist und heschelt nicht dem eines anderen hinterher. Findet heraus, was euch wirklich glücklich macht und nicht, was die Gesellschaft und schlaue Unternehmen euch sagen, was euch glücklich zu machen hat. Lasst doch einfach mal das Smartphone zu Hause oder doch zumindest in der Tasche und seht auch mal das Positive am Missing out, nämlich Zeit zum Entspannen haben, den Stress runterzufahren und nur das zu tun, was der Seele gut tut. Ein Burnout oder Herzinfarkt sind solche Sachen nämlich nicht wert. Und sind wir doch mal ehrlich, derjenige, der überall dabei sein will, ist am Ende nur mit halben Herzen dort und verpasst somit alles. Man kann eben nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. In diesem Sinne: Yolo with Jomo.

Übrigens die Fotos sind auf dem Event in Bad Driburg entstanden, worüber ich euch noch berichten werde. Wem das Outfit gefällt, der kann dieses komplett in der Frühlingskollektion von Orsay* finden.

 

Kennt ihr FOMO und seid ihr ‘betroffen’?

 

 

*PR-Sample

12 Comments

  • Ein toller Beitrag mit soviel Wahrheit. Auch ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich auf mein Smartphone starre anstatt den Moment zu genießen. Den besten Tipp den ich habe, das Telefon einfach mal zu Hause zu lassen. Das geht am Wochenende super.
    Dein Outfit gefällt mir übrigens sehr gut. Ich melde mehr davon an.

    Liebe Grüße,
    Jessy von Kleidermaedchen

    • Ja stimmt, das Telefon ganz daheim zu lassen, wäre eine Möglichkeit. Aber dann denke ich mir, was ist, wenn ich es genau an diesem Tag benötige 😀
      Allerliebste Grüße
      Sylvi

  • Liebe Sylvi…auf die 12, genau so ist es und Du bist damit sicher nicht allein. “Dass die Socialmedia-Welt mehr Schein als Sein ist, sprich, nur weil das Foto nach viel Freude, Luxus und Halligalli ausschaut, heißt es nicht, dass es das auch ist.” Hab mich auch beim Lesen wiederentdeckt und bin froh, dass sich auch andere Gedanken machen…ist ja auch eine gesellschaftliche Entwicklung.
    Yolo with Jomo – keepin it real – klingt nach einem Weg.
    Ich folge Dir sehr gerne … und dein Outfit steht Dir sowas von gut…bleib einfach so. ☺🤓😎
    Alles Liebe

    • Liebe Juli,

      klasse, dass Du genau so denkst. Es ist ja wahnsinn wie sich die Gesellschaft so entwickelt. Auf der einen Seite super interessant und auf der anderen auch mega beängstigend. Ich bin ja eher der altmodische und analoge Typ, muss mich da ja aber auch ein wenig der Moderne beugen 😉
      Und Yolo with Jomo – keepin it real klingt nach einem sehr guten Weg!

      Allerliebste Grüße
      Sylvi

  • Was ich sagen wollte:
    ich kenn das Problem nur all zu gut und arbeite seit Jahren extrem daran, das in den Griff zu kriegen. Ohne ein generell Smartphone-Verbot wird es bei mir aber niemals werden, da bin ich mir sicher. Gruselig.
    Musste jedenfalls direkt an deine Rekation Samstagabend denken. Und ich wollte Dir nochmal sagen:
    Auch wenn ich ne richtig coole Sau bin, ne!? Mich darf man verpassen. Sowas von dermaßen! Und Du hast bei uns Samstag definitiv nix verpasst. Hörst Du?
    I love you 😀

    • Ich versuche ja immer mein Handy soweit wegzulegen wie nur möglich, um meine eigene Faulheit auszunutzen, aufstehen zu müssen ^^. Klappt nicht immer hahahah.
      Jaaaa man, ich wäre gern bei euch gesessen :'(
      Gerade Dich darf man nciht evrpassen – ich mein HALLO?! ICh habe soo selten die Gelegenheit Dich in Echt und in Farbe zu erleben…
      I love you too 😀

  • Hi Sylvie. Ich bin Carolin und habe das gleiche Problem. Ich bin besser darin geworden, Termine abzusagen, die mir eigentlich thematisch nicht liegen, schau dann aber trotzdem die ganze Zeit, was die Leute dort machen … dämlich!
    Jomo klingt nach einem guten Vorsatz, wird gemerkt 😀

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Abgabe meines Kommentars erkläre ich mich mit der Speicherung und Verarbeitung meiner Daten durch diese Website einverstanden.*
(Dein Name und die E-Mail Adresse werden benötigt, damit ich dich zuordnen kann. Diese Daten werden nur für diesen Zweck gespeichert und auf deinen Wunsch gelöscht. Eine ausführliche Erläuterungen zur Speicherung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten kannst du in meiner Datenschutzerlärung nachlesen.)