Literatur: Neuer Lesestoff für den Monat Juni 2017.

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Die Sonne scheint. Draußen sind es mollige 26°C, die Vögel zwitschern euch ein Lied und in der einen Hand haltet ihr einen kühlen Drink, dessen Kondenswasser langsam eure Hände hinunter tropft und euch zusätzliche Erfrischung verschafft. Doch, Halt! Was ist das? Die andere Hand ist ja vollkommen leer! Das darf natürlich nicht sein. Denn zu dem phänomenalen Wetter und einem kühlen Drink, während ihr in der Sonne entspannt, gehört einfach ein Buch. Ihr wisst allerdings nicht, welches ihr lesen sollt? Puh, wie gut, dass ihr den Weg hierher fandet. Ich habe heute nämlich wieder einige spitzenmäßige Thriller, Romane und Krimis für euch. Schnell, lest euch die Rezensionen durch!

Babydoll – Hollie Overton.

Klappentext: Lily Risers neues Leben beginnt an einem kalten Winterabend: Nur mit einem dünnen Schlafanzug bekleidet tritt sie vor die Tür, drückt ihre Tochter an sich – und rennt los. Weg von dem Haus im Wald, weg von dem Mann, der sie acht Jahre lang gefangen hielt. Dem Vater ihrer Tochter Sky, dem Mann, der an diesem Abend zum ersten Mal einen Fehler machte, als er vergaß, die Tür zu verriegeln. Doch schnell wird klar, dass es für Lily kein Zurück zur Normalität gibt. Zu viel ist geschehen, zu tief sind die Wunden, die sie und ihre Familie durch die Entführung davongetragen haben. Schritt für Schritt tasten sie sich in eine mögliche Zukunft, ohne zu ahnen, dass die dramatischste Bewährungsprobe noch vor ihnen liegt. Denn selbst im Gefängnis plant Lilys Entführer bereits, wie er sie, seine Babydoll, für ihren Ungehorsam bestrafen wird …

Ich persönlich lese unheimlich gerne Thriller, in denen es um Entführung etc. geht. Doch zumeist wird dann die Entführung und die Gefangenschaft selbst thematisiert. Babydoll ist bisher das erste und einzige Buch, das ich entdeckte, was zeigt, wie das Leben danach sein kann. Ständig ärgere ich mich auch bei Filmen, dass nie gezeigt wird, was die Opfer für Kämpfe ausfechten müssen, wenn es denn klappt, sich zu befreien. Die Story selbst ist aus mehreren Perspektiven erzählt und bringt somit Spannung und Abwechslung beim Lesen. Toll finde ich besonders, dass auch die Art und Weise, wie die einzelnen Personen agieren, reden und die Situationen wahrnehmen, auch im Schreibstil bemerkbar wird. Jeder Charakter kommt deutlich hervor und unterscheidet sich eindeutig vom Anderen. Zudem findet bei jedem der Protagonisten im Laufe der Story eine Entwicklung statt. Niemand bleibt starr in seinem Sein, sondern verändert sich mit den Situationen, die bewältigt werden müssen! Ihr wollt Nervenkitzel pur? Dann kann ich euch das Buch nur ans Herz legen. Mal wieder einer dieser Thriller, die einen richtig mitfiebern lassen, Spannung aufbauen und einem den Atem rauben. Alle Daumen hoch dafür!

Es geschah im Dunkeln – Carol O’Connell.

Klappentext: Etwas ist faul in diesem Theater am New Yorker Broadway. Erst gruselt sich eine Zuschauerin bei einer Premiere im Saal zu Tode, dann wird der Autor des Stückes in der ersten Reihe umgebracht. »Zum Sterben schön« titelt die Presse über das Stück, doch zum Lachen ist niemandem zumute. Hinter den Kulissen trifft Detective Mallory auf geballtes Zwielicht: einen abgehalfterten Hollywoodstar, eine Hauptdarstellerin auf Koks, ein ziemlich unheimliches Zwillingspaar und einen Ghostwriter, der im Verborgenen die Strippen zieht. Was ist Wahrheit, was Fiktion? Kaum beginnt Mallory zu ahnen, dass das Massaker, um das es in dem Stück geht, gar nicht mal so ausgedacht sein könnte, da scheint auch ihr eine Rolle in dem Drama zugedacht – als die nächste Tote.

Meine Erwartungen an diesen Roman liefen gen null. Ich nahm es einfach mit, da es mir gerade so ins Auge stach und die Tatsache, dass es im Theater spielt, doch einen gewissen Reiz mit sich brachte. Sonst war ich jedoch ohne auch nur einen Zipfel an Wünschen an dieses Buch herangetreten. Es dauerte bei  mir aber einige lange Seiten bis ich endlich in die Story fand. Die Thematik an sich ist spannend (jedenfalls für mich) und doch hat es mich am Ende nicht hundertprozentig fesseln können. Ich kann gar nicht genau sagen, was es war – ob der Schreibstil es etwas zerstört hat oder auch dieses Hin und Her in den Erzählungen. Beim Lesen wurde ich immer nervöser und unruhiger, allerdings nicht vor Spannung und Aufregung. Alles ist natürlich Geschmackssache, aber ich glaube, ein weiteres Buch (von mittlerweile elf Werken) wird den Weg wohl eher nicht zu mir finden. Schade, denn, wie gesagt, die Story an sich ist wirklich fesselnd.

Der zweite Ritter – Alex Beer.

Klappentext: Wien, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Der Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist Vergangenheit, die Stadt versinkt in Hunger und Elend. Polizeiagent August Emmerich, den ein Granatsplitter zum Invaliden gemacht hat, entdeckt die Leiche eines angeblichen Selbstmörders. Als erfahrener Ermittler traut er der Sache nicht über den Weg. Da er keine Beweise vorlegen kann und sein Vorgesetzter nicht an einen Mord glaubt, stellen er und sein junger Assistent selbst Nachforschungen an. Eine packende Jagd durch ein düsteres, von Nachkriegswehen geplagtes Wien beginnt, und bald schwebt Emmerich selbst in tödlicher Gefahr…

Normalerweise bin ich ja kein großer Freund von Romanen, die in der Nachrkiegszeit spielen, auch nicht nach dem ersten Weltkrieg. Bis auf Carlos Ruiz Zafon hatte mich noch kein Autor damit locken können. Nun geht es aber bei Alex Beer um einen Kriminalfall in Wien – Kriminalfälle plus eine meiner Lieblingsstädte? Das macht eine doch zu verlockende Kombination aus, weshalb dieser Roman dann schlussendlich den Weg in mein Heim fand. Eine gute Idee, wie sich schon auf den ersten Seiten feststellen ließ. Ein absoluter Glücksgriff ist dieser Kriminalroman, wie ich finde, der so viel bietet und einen nicht mehr loslässt. Eine engverflochtene und kurzweilige Story, die viel Spannung und exzellente Charaktere mit sich bringt. Man wird förmlich ins Wien nach dem ersten Weltkrieg geschleudert und bekommt das Gefühl mittendrin zu sein. Zudem erlebt man eine ganz ‘neue//alte’ Form der Ermittlungen Was für uns heute selbstverständlich ist, war damals noch Zukunftsmusik. Für den Sommer eines der besten Bücher! Schnappt es euch und taucht ein, in eine düstere Welt der Kriminalität und der Ermittlungen Wiens.

Blumenkinder – Meike Dannenberg.

Klappentext: In Lüneburg wird die Leiche eines 12-jährigen Mädchens gefunden: wie aufgebahrt liegt sie da, scheinbar friedlich, mit Blumen umkränzt. BKA-Sonderermittlerin Nora Klerner und Profiler Johan Helms unterstützen die Kripo vor Ort bei den Ermittlungen, denn es gibt Parallelen zu einem Mordfall in Tschechien. Auch die Aktivitäten einer obskuren Hippie-Gruppe haben Nora und Johan im Visier. Nora ist sich sicher, dass der Täter aus dem Umfeld des dubiosen Kollektivs stammt. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, wird Nora wegen eigenmächtiger Aktionen vom Fall abgezogen. Doch sie ermittelt auf eigene Faust weiter. Denn sie weiß, wenn sie nicht schnell handelt, wird wieder ein »Blumenkind« sterben.

Puh, ich bin etwas zwiegespalten. Ausgesucht habe ich mir den Roman, da er in Lüneburg spielt. Erst letztens war ich selbst in der Lüneburger Heide und mag es, wenn ich mit Büchern eigene Erfahrungen verbinden kann. Allerdings kam der Krimi nicht so ganz aus den Puschen. Ich weiß, deutsche Autoren haben es generell einfach von Grund auf sehr schwer bei mir, da ich immer mit recht negativen Vorurteilen an die Sache herangehe, auch wenn ich versuche, diese zu unterdrücken. Der Plot an sich ist voll und ganz schlüssig, der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und man hat gewiss etwas Unterhaltung. Das gewisse Etwas fehlt dennoch bei mir. Es fehlt der Pepp, den ein solcher Krimi benötigt, um vollkommen ins Geschehen einzutauchen. Entscheidet selbst.

Die Frauen von Salem – Brunonia Barry.

Klappentext: Salem, Neuengland: drei tote Frauen, ein kleines Mädchen als Augenzeugin und eine bekannte Historikerin unter Mordverdacht – ein Fall, der nie ganz gelöst werden konnte. Auf den Tag genau fünfundzwanzig Jahre nach dieser unheilvollen Nacht, an Halloween 2014, wird wieder ein Mord verübt. Erneut wird Rose Whelan verdächtigt, der man damals jedoch nichts nachweisen konnte. John Rafferty, Polizeichef in Salem, untersucht den aktuellen Fall und rollt im Zuge der Ermittlungen auch diesen berühmtesten Cold Case der Stadt wieder auf. Callie Cahill, das Mädchen, das damals verschont wurde und später Salem verließ, erfährt aus dem Fernsehen von dem Mord – und kommt zurück in ihre Heimatstadt, denn sie muss beweisen, dass Rose nicht die Täterin sein kann. Rose, die Frau, bei der sie aufwuchs, die ihr einst so nahe stand. Sie kann es einfach nicht gewesen sein – weder damals noch heute. Oder etwa doch?

Salem – eine der amerikanischen Städte mit der teilweise wohl grausamsten und doch so faszinierendsten Geschichte, die es gibt. Allein deshalb musste dieses Buch einfach mit. Und all das Mythische und Historische kommt hier auch wirklich wunderbar hervor. Man bekommt einen tollen Eindruck von Salem und der dortigen Geschichte, doch die geschilderte Geschichte, tja, die haut dem Fass leider nicht den Boden raus. Die Beschreibung der Stadt – top, die Protagonistin und ihre Darstellung – top, die Story selbst – flop. Auch hier fehlt, ähnlich wie bei Blumenkinder, der Nervenkitzel, das gewisse Etwas, das einen das Buch an die Hände klebt und man schlichtweg nur noch wissen will wie es weitergeht. Sehr schade, da es eindeutiges Ptenzial gab.

Was sind Eure Bücher in diesem Monat?

 

*Rezensionsexemplare

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