Der erste Eindruck zählt. Das ist ein Satz, der auf so vieles zutrifft – Personen, Lokalitäten und viele andere. Auch auf Hotels trifft es zu, jedenfalls, wenn ihr mich fragt. Der erste Moment, wenn ich das Foyer betrete, entscheidet so viel und der erste Eindruck, wenn ich durch die Zimmertür schreite, entscheidet dann alles. Es muss sofort funken zwischen mir und einem Hotelzimmer, sonst kann ich zwar dort übernachten, aber nicht ‘leben’. Bei meiner Texelreise – Inselliebe in Holland – Ein Wochenende auf Texel Part I. & Inselliebe in Holland – Ein Wochenende auf Texel Part II. – berichtete ich euch bereits von einigen meiner Erlebnisse. Doch das war nicht alles, denn irgendwo mussten wir ja auch nächtigen und was wir im Boutique Hotel Texel erlebten, was Schafe mal wieder damit zu tun haben, was purer Luxus für mich ist und wie es ist, einfach im Moment zu leben, berichte ich euch heute.
Irgendwo im Nirgendwo und doch mittendrin.
Eigentlich mitten auf der Insel, fühlt es sich doch so an, als sei man ganz woanders. Abgelegen von allem und mitten in der Natur. Umgeben von Tulpenfeldern und Landschaft. Sonst nichts. Sobald ich das Hotel betrat, fühlte es sich wie ein Zuhause an und nicht wie ein Hotel als solches. Man betrat quasi das Haus eines guten Freundes, der eben ein wenig mehr Platz daheim hat ^^. Durch die warme und so schöne Einrichtung und die recht kleine Größe des Hotels wirkt alles sehr familiär und ich habe mich auf Anhieb pudelwohl gefühlt.
Zimmerausstattung – Auch barrierefrei.
Die verschiedenen Zimmer, die man bereits ab 140,00€ buchen kann, sind alle unheimlich geschmackvoll eingerichtet und treffen genau meinen Geschmack. Der Mix aus viel Holz und Rustikalem, vereint sich hervorragend mit den skandinavisch-graphischen Mustern und Details. Eingie Zimmer sind zudem barrierefrei ausgerichtet, sodass auch Menschen mit Einschränkungen dort entspannt Urlaub machen können. Im unteren Geschoss haben die Zimmer den Luxus einer kleinen Terasse, die natürlich vor allem in den Abendstunden, wenn die Sonne sich so allmählich hinterm Horizont versteckt und sich das warme Licht über die Felder legt, ein wahrer Traum ist. Euch erwarten große Zimmer, die mit viel Stil und Liebe eingerichtet sind und in denen man sich mehr als wohlfühlen kann – Urlaub pur!
Schafe soweit das Auge reicht – Woolness Zeit.
Ihr habt es sicherlich schon mitbekommen: Texel ist die Insel der Schafe. Nicht nur, dass dort, wie schon einst erzählt, mehr Schafe denn Menschen leben, nein, vieles wird auch aus ihren Produkten hergestellt. Seien es nun Lebensmittel wie Käse und Co. oder Kosmetik jeglicher Art – es ist machbar? Es wird gemacht! Doch Well – sorry, ich meine natürlich Woolness und Schafe? Was soll das nur sein?
Woolness – Ein Bad in Schafswolle oder wie ich mich selbst belehrte.
Ihr habt richtig gelesen und nein, ich habe mich nicht verschrieben. Wir kamen nämlich alle in den Genuss von Woolness – quasi Wellness auf Texelart. Was das genau sein sollte und wie es sich anfühlt, das wusste wohl keiner von uns so richtig. Ich mein, was stellt ihr euch schon vor, wenn ihr gesagt bekommt, ihr badet in Schafswolle?! Ein riesen Bällebecken, nur statt Plastikbällen dann Schafswolle?! Wie gut, dass die zwei Damen, die uns dafür vorbereiteten so lieb waren und alles ganz genau erklärten…
Entspannung pur in Schafswolle.
In einer kleinen Hütte auf dem Hotelgelände, begibt man sich an einen Ort der absoluten Ruhe. Zwei Krippen erblickt ihr als erstes, wenn ihr den etwas abgedunkelten Raum betretet. Der sanfte Duft von Pflege und Geborgenheit umhüllt euch und fährt euren Puls direkt einmal runter. Im Bikini oder, wer mag, auch vollständig entkleidet, werdet ihr nun Schicht für Schicht in Wolle gewickelt. Ihr ähnelt zwischenzeitlich einer Mumie, was euch allerdings nicht stören sollte und – trotz vorheriger Sorge – absolut keine Beengung hervorruft. Nicht der Wolf im Schafspelz, sondern die Sylvi im Schafspelz. Während ihr euch, vollständig mit weicher Wolle bedeckt, in die Krippe legt, erhaltet ihr noch eine sehr angenehme Fuß- und Handmassage, ehe ihr zugedeckt und allein gelassen werdet. Ich bin niemand, der auf Kommando entspannen kann. Massage und direkt fallen lassen? Never. Doch so sehr ich vorher innerlich gelacht habe und mich fragte, wie ich denn bitte jetzt die halbe Stunde schweigend herumkriegen sollte, so schnell war ich plötzlich weg. Abgetriftet in eine andere Welt. Ich hörte nur noch auf den Wind, der gegen die Scheiben bließ, fühlte meinen Körper, wie er in Watte gepackt ganz ruhig wurde und schlief ein. Ich hätte STUNDEN da liegen können. Woh(l)lig warm und geborgen – ob es sich so wohl im Mutterleib anfühlt?! Das war mit Sicherheit nicht das letzte Mal, dass ich Woolness gemacht habe. Bisher die erste Wellness-Anwendung, die ich tatsächlich vom ersten Moment an mehr als genossen habe.
Woolness – Was bewirkt die Schafswolle.
Schafswolle und vor allem das Wollwachs oder auch Lanolin genannt, wird sehr häufig im Gesundheitsbereich eingesetzt. Neben der Wärme, die die Muskeln und Gelenke entspannt, wirkt das Lanolin wahre Wunder. Es wirkt entzündungshemmend und pflegend zugleich. Bei Entzündungen jeglicher Art, beispielsweise an den Brustwarzen vom Stillen oder auch bei Windeldermitis hilft es ungemein. Aber auch nässende Stellen sollen damit abgeheilt werden, Rheuma und Atritis werden durch solch eine Anwendung erträglich, Menstruationsbeschwerden, Hals- und Ohrenschmerzen und viele weitere Beschwerden lindert das Kleid der Schafe.
Wellness – Bereich im Boutique Hotel Texel.
Nachdem Sarah und ich uns vollkommen entspannt hatten, warfen wir einen Blick auf den Pool, den man von außen einsehen kann. Unser Glück: Es drehte niemand seine Runden, weshalb wir die Gunst der Stunde nutzten und einen absoluten Luxus vorfanden – Pooltime ohne fremde Menschen. Mein lieber Herr Gesangsverein, was haben wir uns gefeiert und den wunderschönen Tag genossen. Unsere Hormone spielten Tango und schossen eine Ladung Glücksgefühle nach der anderen durch unsere Venen. Nachdem dann auch Josi und Christina von dem Woolness-Erlebnis die Hütte verließen und Sarah mit vollem Körpereinsatz beinahe gegen die Scheibe sprang, um die zwei Mädels auch noch dazuzuholen, war das Glück perfekt. Vier Mädels, ein Pool und der unendliche Blick auf Natur und Tulpen. Was will man mehr? Wer zudem Saunen, Massagen und Co. liebt, kommt ebenfalls auf seine Kosten im schönen Wellnessbereich des Hotels!
Genuss pur.
Doch von Entspannung allein wird man ja auch nicht satt, nicht wahr?! Weshalb es am Abend dann ins hoteleigene Restaurant Gusta ging. An einem schön gedeckten Tisch mit Ausblick auf den Sonnenuntergang versammelten wir uns alle, um verschiedene Gänge der Extraklasse über uns ‘ergehen’ zu lassen. Das Gute an diesem Menü oder überhaupt an den zubereiteten Speisen im Hotel? Das meiste kommt direkt von der Insel – lokaler geht es wohl kaum. Auch das Frühstücksbüffet ist nicht von schlechten Eltern und lässt keine Wünsche offen. Appetitlich und mit Liebe angerichtet, findet ihr alles, was das Frühstücksherz verlangt.
Ich komme wieder – das ist mehr als gewiss!!
Lieben Dank an alle beteiligten, die diesen Trip so wundervoll gemacht haben!