Literatur: Meine Lesefavoriten im Monat Juni 2018.

Da sich der kleine Mann in mir noch weigert, das Licht der Welt zu erblicken, versuche ich mich ein wenig abzulenken und hier und dort ein bisschen zu arbeiten. Vielleicht hilft es ja ^^. Ich habe hier jedenfalls wieder drei literarische Werke für euch, die dem einen oder anderen vielleicht gefallen werden. Ich bin gespannt!

Vom Anfang bis heute. Eine kleine Geschichte der Welt – Loel Zwecker.

Klappentext: Es war einmal … eine Reise, die mit dem Urknall begann und die noch lange nicht zu Ende ist. Von der ersten Zelle zu den Goldenen Zwanzigern und vom alten Ägypten zur App ist es dabei bisweilen nur ein Katzensprung. Loel Zwecker erzählt davon anschaulich und alltagsnah, mit einem Blick für überraschende Details und verborgene Zusammenhänge: Wie im Mittelalter die Brille erfunden, in Indien die Meditation zu einer echten Macht wurde und die Waschmaschine unser Leben veränderte. Ein Buch zum Lesen und Vorlesen, das allen ab zehn Lust auf Geschichte macht. Denn Geschichte braucht Geschichten – und diese ist eine ganz besondere.

Ihr merkt, hier handelt es sich nicht nur nicht um einen Thriller oder Krimi, sondern tatsächlich um ein Werk bei dem man etwas lernen kann und zwar die Geschichte unserer Welt. Wer jetzt an trockene Geschichtsunterrichte und dicke verstaubte Bücher denkt, die einem schon nur bei dem Gedanken zum Gähnen bringen, der irrt gewaltig. Denn Loel Zwecker weiß, wie er Geschichte modern, bunt und anschaulich gestalten und einem nahe bringen kann. Infos, die man vielleicht nicht zum Überleben braucht, aber dennoch amüsieren und interessieren bis hin zu viel Wissenswertem, findet ihr auf erstaunlich wenig Seiten, wenn man mal bedenkt, welchen Zeitraum Loel Zwecker bespricht. Natürlich bleiben hier und dort Aspekte außen vor, die wohl doch nicht ganz unwichtig sind und alles bis ins kleinste Detail kann selbstredend auf so wenig Platz ebenso wenig besprochen werden. Nichtsdestotrotz liefert der Autor eine spannende und umfangreiche Zusammenfassung von dem, was der Erde so in den letzten Millionen Jahren passiert ist. Vor allem für Leute, die gerne hier und dort Wissen in sich aufsaugen mögen, aber sich dann doch nicht durch die dicksten Wälzer beißen wollen.

Nadjas Katze – Ulrich Ritzel.

Klappentext: Auf der Suche nach vergessenen Autoren – ihrem Hobby – entdeckt die pensionierte Lehrerin Nadja Schwertfeger in einem Antiquariat eine Erzählung über das Kriegsende 1945. Stunden vor dem Einmarsch der US-Army hören in einem kleinen Dorf Einheimische, Flüchtlinge und versprengte Soldaten gemeinsam die Rundfunkübertragung zu Hitlers 56. Geburtstag. Als der Strom ausfällt, läuft die Zusammenkunft aus dem Ruder … Eine Erfindung? Nadja stolpert über ein seltsames Detail: die Beschreibung einer schwarzen Stoffkatze mit rosa Tatzen. Sie selbst besitzt eine solche Katze – die einzige Verbindung zu ihrer Mutter, die sie nach Kriegsende einer anderen Frau überlassen musste. Nadja recherchiert. Hat es ein solches Dorf gegeben? Bald wird sie wirklich fündig. Doch niemand dort will mit ihr reden. Schließlich wird sie auf jemanden verwiesen, der hier ebenfalls aufgewachsen ist und später Polizist wurde: Den ehemaligen Kriminalkommissar Hans Berndorf, der schließlich mit ihr auf eine Zeitreise geht …

Eine Reise in unsere Vergangenheit und auf den Spuren einer Zeit, die nicht wirklich glorreich für unser Land ausgefallen ist, begeht der Autor dieses Romans. Schon allein das Topik lässt einen nicht kalt und bringt eine gewisse Schwere mit sich. Doch die Suche nach dem Selbst, nach seiner eigenen Herkunft und nach der eigenen Familie wurde anschaulich, tiefgründig und interessant geschildert. Gewiss nicht für jeden etwas und man sollte schon ein gewisses Interesse an dem Thema selbst mitbringen.

Schlaflied – Cilla & Rolf Börjlind.

Klappentext: Ist es in den Wäldern Smålands wirklich sicherer als auf den Straßen von Stockholm? Die Obdachlose Muriel hat einen entscheidenden Fehler gemacht, als sie sich mit ihrem Schützling aufs Land geflüchtet hat. Nun braucht sie Hilfe – und hofft sie bei Tom Stilton zu finden, einem früheren Kriminalkommissar, der eine zeitlang ebenfalls auf der Straße gelebt hat. Der ist gerade damit beschäftigt, den grausamen Tod eines Jungen aufzuklären, der vergraben im Wald gefunden wurde, und vermutet Parallelen …

Der bereits vierte Band des Autorenduos trumpft mit viel gewohnter skandinavischer Spannung auf. Obwohl es eben schon der vierte Band ist, kann man diesen Teil auch getrost unabhängig von den vorangegangenen lesen. Denn, wie hätte es anders sein sollen: Ich wusste von den früheren Bändern erst etwas, nachdem mir das Buch so gut gefallen hat, sodass ich nach den Autoren gegooglet hatte. Durch die dunkelsten Ecken Rumäniens ermittelnd und dann wieder in Schweden den Spuren nachgehend, lässt einen das Buch kaum mehr los und entführt einen in die grausigen Zustände von Flüchtlingskindern und deren Hilflosigkeit, die oftmals schamlos ausgenutzt wird. Packend, erschütternd, teilweise filmisch inszeniert und schlichtweg ein sehr gutes Buch für alle Skandi-Krimi-Fans. Alle Daumen hoch hier für!

 

*Rezensionsexemplare

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