MomLife: Wie wichtig ist ein Erste Hilfe Kurs für Eltern? Die wichtigsten Tipps.

Vor nicht allzu langer Zeit war ich ganz stolz und reichte meinem Babyboy selbstgemachte Bananen-Hafer-Kekse. Der erste Versuch ging gut und der kleine Mann freute sich unglaublich, als ich sie ihm reichte und er mal etwas anderes bekam außer Brei. Beim zweiten Versuch am Frühstückstisch passierte es allerdings. Ein Stückchen rutschte in die falsche Röhre, blieb stecken und Babyboy bekam keine Luft mehr. Er lief rot an, bekam Tränen in den Augen und rang unaufhörlich nach Luft. Unser Atem stockte, Panik brach aus und wir handelt aus Affekt heraus. Eine Situation, die uns bis heute in den Knochen steckt, auch, wenn zum Glück alles gut ging. Der Keks kam raus und unser Mäusemann ist wohlauf. Es hätte aber auch anders laufen können und jedes Mal, wenn er nun beim Essen hustet, kommen die Bilder wieder hoch und ich werde panisch.

Ein Grund mehr, warum ich letztens dann einen Erste Hilfe Kurs bzw. einen Vortrag dazu für Eltern, Großeltern, Verwandte und Co. besuchte. Denn auch, wenn man Prävention walten lässt, kann immer etwas passieren und dann ist guter Rat teuer. Wie man sich also richtig verhält, was ich mitgenommen habe sowie die wichtigsten Punkte, habe ich mal für euch aufgelistet.

Plötzlicher Kindstod – SIDS.

Beginnen wir mal mit einem Thema, vor dem ich selbst tierisch Angst hatte – der plötzliche Kindstod. Er schwebt vermutlich über allen frisch gebackenen Eltern wie das Damoklesschwert und lässt einen so manches Mal nicht ruhig schlafen. Statistisch gesehen, hat er in den letzten Jahren aber rasant abgenommen und tritt ‘nur’ noch in 0,02% der Fälle auf. Dass den Betroffenen die Statistik natürlich schnurzpiepegal ist, versteht sich von selbst und ich möchte hier nichts klein reden. Allerdings finde ich es doch gut zu wissen, dass durch Aufklärung der Eltern, die Zahl rapide abgenommen hat. Wie man dem Ganzen vorbeugen kann, wurde uns wie folgt erklärt:

  • Nachts Schnuller benutzen
  • So lange Stillen wie möglich
  • Temperatur von 16-18°C
  • Keine Decken, Kuscheltiere und Co. im Bett
  • Schlafsack benutzen
  • In Rückenlage schlafen lassen
  • Im Elternschlafzimmer schlafen lassen
  • Rauchfreie Umgebung
  • Übrigens wird NICHT empfohlen, spezielle Matratzen und Co. zu verwenden, die angeblich Unregelmäßigkeiten bemerkbar machen sollen

Herpes – Lippenbläschen und Co.

Als Herpespatient bete ich bis heute, dass ich erst in den nächsten Jahren das nächste Mal diese unschönen Lippenbläschen bekomme. Mal davon abgesehen, dass sie unangenehm und unästhetisch sind, können sie für unsere Mäuse vor allem in der Anfangszeit lebensbedrohlich werden. Die ersten sechs Wochen nach der Geburt sind besonders gefährlich, da die Mäuse durch Herpes eine Hirnhautentzündung bekommen können. Aber auch danach ist solch eine Infektion für Babys alles andere als angenehm und sollte tunlichst vermieden werden. Deshalb achtet unbedingt darauf, dass Personen mit Herpes nur mit Mundschutz in die Nähe eurer Babys kommen. Das Gleiche gilt natürlich auch für euch selbst, sofern ihr betroffen seid.

Honig.

Wusstet ihr, dass Honig für Babys bis zu einem Jahr sehr gefährlich sein kann und tunlichst NICHT verabreicht werden soll. Vor allem die ältere Generation gibt noch solche Tipps, wie den Schnuller oder die Brustwarzen mit Honig einzuschmieren, wenn das Baby trink- und nuckelfaul ist oder den Tee damit zu süßen. Allerdings kann sich in diesem Naturprodukt ein Bakterium befinden, das bei Babys zu Lähmungen des Darms führen kann. Die Bakterien breiten sich dann derart schnell aus und gehen in den Blutkreislauf über, sodass auch alle anderen Muskeln von der Lähmung betroffen werden können. Und dies kann wiederum zur Lähmung der Atemwege führen, was den Tod des Babys auslösen kann.

Verschlucken – Was in den Mund passt, wird geschluckt.

Wir wissen gar nicht, was so alles verschluckt werden kann. Bei Lebensmitteln natürlich angefangen, wird nicht nur alles von den Kleinen mit dem Mund begutachtet, sondern auch direkt einmal versucht hinunterzuschlucken. Dass dies oft aber auch schiefgehen und böse enden kann, müssen leider viel zu viele Eltern viel zu häufig erfahren. Deshalb UNBEDINGT alles aus dem Weg räumen, was irgendwie in die Schnute passt. Auch Taschentuchverpackungen beispielsweise können tödlich sein, da die Lasche anscheinend ein beliebter Snack bei den Kleinen ist, sich aber leider auf die Luftröhre legen kann. Nüsse, Murmeln, Kleinteile von Spielzeug, Plastiktütchen, Luftballons, Weintrauben etc. – die Liste lässt sich endlos fortführen – sind nichts für unsere Mäuse. Zudem sollten Kinder bis etwa 3 Jahre eh nicht alleine essen und spielen, damit man im Falle des Falles eingreifen kann. Ist dennoch etwas passiert, versucht das Stück nicht mit dem Finger herauszuholen, da ihr nicht nur die Luft- und Speiseröhre verletzen, sondern das Teil auch noch tiefer in die Luftröhre drucken könntet. Da ich im Erklären fürchterlich schrecklich bin und es ja eine wichtige Sache ist, habe ich hier mal eine Grafik für euch gesucht: Erste Hilfe für Kinder.

Vergiftung – Verschlucken von Medikamenten, Putzmittel und Co.

Einmal nicht aufgepasst oder unachtsam gewesen und da ist es geschluckt – die bunten Pillchen der Tante, das toll aussehende Waschmittelpad oder etwas anderes Giftiges. Was ich vor dem Kurs nicht wusste – NICHT zum Erbrechen bringen. Ist das Zeug erst einmal geschluckt, sollte man das Baby bzw. Kleinkind nicht zum Erbrechen bringen, da dadurch noch mehr Schäden entstehen können. Mal von der Magensäure abgesehen, ruinieren ätzende Produkte die Speiseröhre beim Rückweg erneut und ist dieser eigentlich weiche Muskel erst einmal, aufgrund von Verätzungen vernarbt, ist die Sache mit der Nahrungsaufnahme auch nicht mehr so feierlich. GANZ WICHTIG: Findet immer heraus, was und wie viel verschluckt wurde. Welche Tabletten, welche Inhaltsstoffe vom Putzmittel etc. und ruft dann die Giftnotrufzentrale an.

Gehfrei – Geh weg!

Gehfrei sind bei einigen Eltern noch sehr beliebt, allerdings bürgen sie unzählige Gefahren und schaden dem Kind mehr als dass sie helfen, weshalb nicht nur ich, sondern auch viele Ärzte der Meinung sind, dass sie eigentlich verboten gehören. Eigentlich sind sie dafür gedacht, dass Babys dadurch schneller laufen lernen, indem sie sich in diesem Sitz mit Räderchen per Zehenspitzen durch die Wohnung rollen können. Und da ist auch schon der erste Knackpunkt – dadurch, dass sie sich auf Zehenspitzen fortbewegen, wird eine ungesunde und falsche Haltung antrainiert, die sich auf die gesamte physiologische Entwicklung ausdehnt und das Laufenlernen sogar noch verzögert. Davon abgesehen, bieten sie keinerlei Sicherheit. Die Kleinen sind rasant damit unterwegs, können sich Falle eines Falles – wie passend – allerdings nicht selbst abfangen oder stoppen. So sind Stürze als solches oder gar Treppen hinunter keine Einzelfälle. Durch die Erhöhung sind natürlich auch verbotene und gefährliche Dinge viel leichter zu erreichen – heiße Getränke oder Putzmittel sind schnell über den Körper und das Gesicht geschüttet. In Kanada und Skandinavien sind die Dinger schon lange verboten!

Aber was auf jeden Fall immer Priorität haben sollte, ist Prävention. Denn wenn man aufmerksam vorbeugt, sind wir alle entspannter und den kleinen Schätzen kann nichts passieren.

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