MomLife: Das erste Mal ohne Mama bei der Oma. Und die Mama flippt innerlich aus. #Gefühlschaos

Ich sagte immer, wenn er von sich allein den Wunsch äußert, dann darf er das auch. Nun ist es tatsächlich soweit gewesen. Ich erklärte dem Babyboy, dass er bei der Oma schlafen dürfte, wenn ich ins Krankenhaus muss, weil das neue Baby kommt. Das dauerte ihm aber zu lang, weshalb er es jetzt schon wollte. Heute Oma schlafen, Mama versprochen! Ja, ich hatte es ihm versprochen, aber es ging mir doch zu schnell. Mein kleines Baby nachts nicht bei mir? Es fiel mir ja schon unglaublich schwer, ihn tagsüber bei einen der Omas zu lassen. Aber über Nacht? Eine ganze Nacht? Ohne mein Baby? Und mein Baby ohne mich?!

Für ihn war es abgemachte Sache. Es sollte zur Oma gehen. Der Rucksack mit dem süßen roten Fuchs drauf wurde gepackt und auch Bambi und Giraffe sollten nicht fehlen. Tief durchatmen, Mutti. Tief durchatmen. Noch schnell einen dicken Kuss? Naja, es wurden drei Handküsse. Damit sollte ich mich zufrieden geben fand der Kleine. Immerhin hatte er es eilig. Zuhause bei Oma würde Dr. Brumm warten. Den durfte man ja schließlich nicht warten lassen.

Nun sitze ich hier, tippe den Text runter und kann mich gar nicht richtig konzentrieren. Ich weiß, dass es ihm gut geht, aber was ist, wenn? Na, irgendein Wenn eben. Ein Wenn, bei dem es die Mama bedarf, die nicht da ist. Er darf natürlich jederzeit wieder nach Hause. Selbst, wenn er nachts um drei Uhr aufwacht und nicht mehr bei der Oma bleiben möchte. Das ist ganz klar. Aber ich befürchte fast, für mich ist das Ganze sehr viel schwieriger…

Ich saß also da, den PC schon längst heruntergefahren und in der Versuchung mich abzulenken. Mit Essen und TV versteht sich natürlich. Der Mann verstand mein innerliches Drama nicht, er fand es super und genoss die Stille. Ich hingegen saß auf der Couch, wie ein Häufchen Elend. Ziemlich ungünstig, dass im TV gerade etwas sehr sentimentales lief, was wiederum bei mir alle Dämme brechen ließ. Der Mann sah mich an, lachte zunächst und verstand dann erst, dass es für mich tatsächlich ein ordentliches Drama war. Ich war einfach noch nicht so weit. Es gibt Mamas, die haben kein Problem damit, ihre Sprösslinge früh abzugeben. Ich hingegen bin diesbezüglich wohl eine ausgewachsene Glucke mit allem drum und dran. Das machte aber nichts, denn das Telefon klingelte plötzlich. Der Babyboy war auch noch nicht soweit. Schon im Schlafanzug und mit geputzten Zähnen sollte es doch wieder zu Mama gehen. Das tatsächlich Schlafen bei der Oma war doch auch für ihn eine größere Sache als er vermutlich zunächst gedachte hatte. Und da stand er dann vor mir. Etwas zögerlich und ich glaube ein wenig abschätzend, ob Mama jetzt vielleicht enttäuscht ist, weil er doch noch kein so großer Junge ist. Als ich die Arme aber ausbreitete, sprang er hinein, umklammerte meinen Hals und säuselte mir in seiner Engelsstimme ganz oft Mama, meine Mama ins Ohr. Hach, das Herz schmolz, die Seele hüpfte und wir beide tankten ganz viel Nähe. Es war nur ein Versuch. Nur wenige Stunden Trennung. Und dennoch kam es anscheinend uns beiden vor wie eine halbe Ewigkeit. Wir waren beide noch nicht so weit und das ist auch völlig ok so. Jeder und alles hat seine Zeit. Sie wird kommen und dann werden wir beide dieses Abenteuer genießen. Jeder auf seine Art und jeder für sich. Und am Ende gemeinsam in den Armen liegend und vom Erlebten berichtend. Doch bis dahin – da wird gekuschelt. Gemeinsam. In einem Bettchen. Seite an Seite.

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